Wolfgang Aichner
- Wolfgang Aichner graduated in Fine Arts at the University of East London.
- Amongst other awards, he has received a grant from the Pollock-Krasner Foundation, New York, and he has taught at three universities.
- Besides developing further his individual work, in 2005 he founded the partnership GÆG (global aesthetic genetics), with the Munich based Artist Thomas Huber.
- Aichner lives and works as a freelancing artist in Munich.

Die Konzepte zu den interventionistischen Installationen von Wolfgang Aichner entwickeln sich aus dem genius loki des projektierten Ortes im Dialog mit einem, zunächst mit wenigen oder keinen Hintergedanken applizierten Bild.
Auch in seiner performativen Aktionskunst im Künstlerkollektiv GÆG steht anfangs ein imaginiertes, sperriges Bild im Raum, das sich erst während der Arbeit an der Umsetzung dialektisch verdichtet, nach und nach mit metaphorischen Inhalten füllt und Fragen aufwirft.
Von konstruiert intellektuellen Positionen unterscheidet sich seine Arbeit vor allem dadurch, dass er erst nach den ersten Skizzen Metaphern entdeckt und postum Interpretationen sucht, Bezüge zum Zeitgeschehen und zu seiner Person zieht. Parallel dazu verläuft die Konkretisierung des Kunstwerks weiter, welches sich prozesshaft durch die gedankliche Einflussnahme während der Genese dramatisch verändern kann.
Dies ist soweit kein ungewöhnliches künstlerisches Vorgehen, trägt aber zu einem post-konzeptuellen Charakter der Arbeit Aichners bei.
Die unmäßig aufwendige, langzeitliche Ausführung von der Skizze zum fertigen Kunstwerk stellt eine prägnante Eigenheit seines Werkes dar, ob Aichner über Wochen und Monate ein wahnwitziges Gemälde aus einzeln gemalten Pixeln oder eine Langzeitperformance initiiert. Die ineffektive Langwierigkeit ist weder Konzept noch strategisches Alleinstellungsmerkmal.
Der ebenso langgestreckte, gedankliche Raum aber, der sich parallel zu dieser mühsamen, handwerklichen Arbeit einer Umsetzung aufspannt, führt zu sehr dichten Ergebnissen.
“Die neoliberale Politik hat sämtliche Zeitformen zerstört, die der Logik der Effizienz und des Kapitals im Wege stehen. Dies macht krank und zerstört die Seele.“ Byung-Chul Han, Philosoph, Berlin


